Ausgehend von einem Hubschrauberabsturz kam es am Hartelsberg am Fuße der Koralpe (Gemeinde Wolfsberg) zu einem Waldbrand. Dieser breitete sich im unwegsamen und schwierig zugänglichen Gelände rasant aus.

Da mit den örtlichen Einsatzkräften kein Auslangen mehr gefunden werden konnte, musste der Katastrophenhilfszug 5 (Bezirk VK u. WO) sowie Sondergerätschaften für die Waldbrandbekämpfung und der Hubschrauber des Innenministeriums angefordert werden. Dieses 3-Tages-Großschadensszenario (06.10 – 08.10.2016) bot den ca. 120 beteiligten Einsatzkräften von Feuerwehr, Rotem Kreuz, Bergrettung, Polizei und Behörden die Möglichkeit, sich bestens auf den Ernstfall vorzubereiten.

Übungsort:
Der Übungsort liegt am Hartelsberg im Ortsbereich von Reideben, in der Gemeinde Wolfsberg und ist über eine Gemeindestraße von Reideben aus erreichbar. Der steil abfallende Bergrücken der Koralpe ist  nur durch wenige Forststraßen aufgeschlossen und so großteils mit Fahrzeugen nicht erreichbar.

Übungsszenario:
Die von langer Hand und zeitaufwendig durch die Feuerwehr Reideben und das Bezirksfeuerwehrkommando Wolfsberg geplante Übung hatte das Bekämpfen von Großwaldbränden und das Bergen bzw. Sichern von Personen in Zusammenarbeit mit der Bergrettung im unwegsamem Gelände zum Schwerpunkt. Eine weitere Herausforderung für die Einsatzkräfte war die Sicherstellung des benötigen Löschwassers. Dieses musste mit Tanklöschfahrzeugen bzw. mit dem Hubschrauber auf den Berg transportiert und über lange Zubringerleitungen an die Einsatzstellen gebracht werden.  Im Gesamtszenario war ebenfalls die komplette Eigenversorgung des Katastrophenhilfszuges 5, welcher für die Dauer der Übung in der Neuen Mittelschule St. Stefan untergebracht wurde, vorgesehen.

Ablauf:
Am Donnerstag, den 06.10 gegen 19:00 Uhr meldete die Flugüberwachung Austro Control, dass ein Hubschrauber im Bereich der Koralpe vom Radarschirm der Flugüberwachung verschwunden sei. Daraufhin wurden die örtlich zuständige Feuerwehr Reideben bzw. die Feuerwehren St. Stefan und St. Johann alarmiert. Die Absturzstelle konnte von der Feuerwehr Reideben aufgrund der starken Rauchentwicklung rasch lokalisiert und aufgefunden werden. Zur Bergung der Absturzopfer bzw. zur Brandbekämpfung sind weitere Feuerwehren aus dem Feuerwehrabschnitt „Mittleres Lavanttal“ angefordert worden. Da sich der Waldbrand rasant ausbreitete und ein weiterer Löscheinsatz im steilen und unwegsamen Gelände in den Nachtstunden zu gefährlich erschien, musste für den 07.10 die Alarmierung des Katastrophenhilfszuges 5 angeordnet werden.
Dieser traf am Freitag, den 07.10 gegen 12:00 Uhr in St. Stefan ein und wurde von dort aus zur Unterstützung der örtlichen Feuerwehren ins Übungsgebiet entsandt. Zusätzliche Waldbrandgerätschaften aus dem Katastrophenlager des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes wurden ebenfalls ins Übungsgebiet gebracht.
Die Versorgung und Unterbringung der Mannschaft erfolgte in den Räumlichkeiten der „Neuen Mittelschule St. Stefan“. Die Verpflegung der Einsatzkräfte erfolgte durch die Feldküche des Roten Kreuzes Kärnten.
Gegen 19:00 Uhr wurde der Übungsbetrieb aufgrund der Dunkelheit eingestellt und für die Nachtstunden auf Kontrolltätigkeiten eingeschränkt.
Am Samstag, den 08.10 erfolgte die erste Lagebesprechung um 07:00 Uhr in der „Neuen Mittelschule St. Stefan“. Anschließend wurden die Übungseinsatzbefehle ausgegeben und die Einsatzkräfte den einzelnen Einsatzstellen zugeteilt. Die Bergrettung übernahm gemeinsam mit der MRAS Gruppe des KAT Zuges die Sicherung der Einsatzkräfte im extrem steilen Gelände.  Während der Löscharbeiten kam es um ca. 09:30 Uhr zum Absturz eines Feuerwehrfahrzeuges in sehr unwegsamen Gelände. Die verunfallten Personen mussten in Zusammenarbeit mit der Bergrettung und dem Roten Kreuz aus dem Fahrzeug geborgen werden. Zur Unterstützung bei der Waldbrandbekämpfung traf um ca. 10:00 Uhr der Polizeihubschrauber Libelle an der Einsatzstelle ein. Nach dem Besuch von Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser konnte die Übung um 15:00 Uhr erfolgreich beendet werden.
Resümee:
Durch den Katastrophenhilfszug 5 (Bezirke Völkermarkt und Wolfsberg) und die Spezialgerätschaften aus dem Katastrophenlager des Landesfeuerwehrverbandes konnte das Szenario eines Großwaldbrandes mit einer Ausdehnung von ca. 100 Hektar bestens bewältigt und die Zusammenarbeit der verschiedenen Einsatzorganisationen vertieft werden.  Vorbildlich funktionierte auch die Versorgung der Einsatzkräfte durch das Rote Kreuz Kärnten und den Versorgungstrupp des Katastrophenhilfszuges 5.

Danksagung:

Bei den Schlussworten dankten die beiden Bezirksfeuerwehrkommandanten allen für Ihr großartiges Engagement und der Feuerwehr Reideben unter Kommandant OBI Christian Hartl für die vorbildliche Ausarbeitung und Vorbereitung der Großübung.
Sie bedankten sich aber auch besonders bei der Stadtgemeinde Wolfsberg, bei Firma Getränke Fößl, der Firma Getränke Friesacher, der Firma  Wech Geflügel und bei Kärntnermilch für die großzügige Unterstützung bei der Versorgung. Ein großer Dank gilt auch dem Land Kärnten unter Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser für die Übergabe von 300 Stück T-Shirts für den Katastrophenhilfszug 5.