Am Freitag, den 08. September 2023, fand die diesjährige Abschnittseinsatzübung bzw. Besprechung des Abschnittes Unteres Lavanttal in Ettendorf statt. Abschnittsfeuerwehrkommandant Stellvertreter HBI Christoph Hinteregger konnte zahlreiche Ehrengäste und Funktionäre
- Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Wolfgang Weißhaupt
- Bezirksfeuerwehrkommandant Stellvertreter BR Magnus Semmler
- Abschnittsfeuerwehrkommandant ABI Gerald Sulzer
- Ehrenabschnittsfeuerwehrkommandant Raimund Kaimbacher
- Bürgermeisterin Maria Knauder (Stadtgemeinde St. Andrä)
- Bürgermeister Wolfgang Gallant (Marktgemeinde Lavamünd)
- Bürgermeister Stefan Salzmann (Marktgemeinde St. Paul)
- Vizebürgermeister Markus Wutscher (Gemeinde St. Georgen)
- Oberstleutnant Johann Schranzer (Bezirkspolizeikommandant-Stellvertreter)
- Kontrollinspektorin Barbara Haschei (PI St. Paul)
- Manfred Ozwirk (Ortstellenleiter Bergrettung St. Andrä-Lavanttal)
- Christian Hafner (Einsatzstellenleiter Wasserrettung St .Andrä)
- Martin Fischer (Bezirksstellenleiter Stellvertreter Rotes Kreuz)
- Willibald Kaimbacher von der Straßenmeisterei Lavamünd
in der Festhalle Ettendorf begrüßen und willkommen heißen. An der Einsatzbesprechung nahmen über 200 Mann aller 15 Feuerwehren des Feuerwehrabschnittes Unteres Lavanttal, sowie Abordnungen der Bergrettung, der Wasserrettung und des Roten Kreuzes teil.
Berichte und Stellungsnahmen der Ehrengäste bzw. Funktionäre
Bgm Maria Knauder entschuldigt LR Daniel Fellner, BR Armin Geißler und möchte sich bei allen Einsatzkräften bedanken. Bgm Wolfgang Gallant bedankte sich ebenfalls bei den Einsatzkräften, wobei in Lavamünd die Einsätze heuer schon mit dem Schneebruch im Jänner begonnen haben, und lobt die Zusammenarbeit mit Polizei und den Einsatzorganisationen. Bgm Stefan Salzmann dankt ebenfalls allen und teilte mit das der Granitzbach am 4. August um 04.00 Uhr die HQ 100 erreichte sowie das Rückhaltebecken in Granitztal schon zu bersten drohte, sowie die Lavant bereits HQ 30 führte. VizeBgm Markus Wutscher möchte sich ebenfalls bei den Einsatzkräften bedanken, Feuerwehrmänner haben auf ihrem Urlaub verzichtet, um helfen zu können.
GFK Lavamünd HBI Hannes Kienberger: Normal hätte am 09. September die Abschnittseinsatzübung in Lavamünd stattfinden sollen, aber leider hat die Natur vorgegriffen. Aus den ausgearbeiteten Übung Szenarien (Hochwassereinsatz, Aufbau mobiler Hochwasserschutz usw.) wurde leider Ernst. Kienberger machte auch einen Rückblick auf das Jahr 2012 (Jahrhunderthochwasser Lavamünd bei welchen der KATZUG erstmals in den Einsatz ging) und die darauffolgenden Hochwasserereignisse. Durch die zahlreichen Einsätze funktioniert jetzt die Zusammenarbeit mit den Einsatzorganisationen und dem Krisenstab so gut.
GFK St. Paul OBI Siegfried Krobath bedankte sich nochmals bei allen für die Unterstützung. Die Einsatzserie hat mit einer kleinen Straßenüberschwemmung am 3. August um 17.30 Uhr begonnen. Insgesamt mussten 350 Einsatzadressen abgearbeitet werden. 37 Feuerwehren und der KATZUG unterstützten die Feuerwehren der Marktgemeinde St.Paul. Beim Stift St.Paul wurde der Hang mit mehreren Tausend m² Planen gesichert, 1000 Meter mobiler Hochwasserschutz musste aufgebaut, und über 4000 Sandsäcke bei der Firma Steiner befüllt werden. Mit Hilfe der Firma Steiner wurde ebenfalls ein 370 Meter langer Hochwasserschutzwall geschüttet. Sämtliche Gerätschaften des KAT-Lagers St. Andrä war in St. Paul im Einsatz. Das Staubecken in Granitztal hat St. Paul bereits zweimal vor einer kompletten Überschwemmung bewahrt. Zivilschutzalarm musste ausgelöst werden, die Kollerhofsiedlung wurde gemeinsam mit der Polizei und der Wasserrettung evakuiert. Zu den abgeschnittenen Gehöften mussten Lebensmittel mit Hilfe der Bergrettung zugestellt werden. Gemeinsam mit Geologen vom Amt der Kärntner Landesregierung wurden die Hangrutschungen laufend kontrolliert und die Feuerwehreinsatzkräfte geschult, damit eine grobe Gefahreneinschätzung schon im Vorhinein gemacht werden kann.
GFK St. Georgen OBI Rainer Mayer: Die Einsätze haben am 4. August begonnen, indem der Rainzerbach über die Ufer getreten ist. Die Zufahrt zur Einsatzstelle war nicht mehr auf dem direkten Wege möglich, so mussten die Einsatzkräfte über den Herzogberg zufahren. Der Bach ist bei einem Gebäude direkt durch den Stall geflossen, wodurch auch leider einige Tiere verendet sind. Eine Hangrutschung hatte ca. ein Volumen von 4000m³. Insgesamt wurden über 70 Hangrutschungen verzeichnet, ein Haus musste sogar evakuiert werden. Aufgrund des Wochenendes konnte die Feuerwehr auf fast 100% ihrer Mannschaft zurückgreifen, unter der Woche wäre es nur ein Bruchteil davon gewesen. Gleichzeitig appellierte er an die anwesenden Politiker, diesen Umstand zukünftig zu berücksichtigen. Insgesamt konnten 80 Einsatzstellen abgearbeitet werden. Ein großes Dankeschön erging auch an die Gasthäuser und Fleischereien für die Versorgung der Einsatzkräfte.
GFK St. Andrä OBI Günther Graf: Die Stadtgemeinde St. Andrä war zum Glück nicht so schwer betroffen. Bereits am Vortag wurden präventiv Vorkehrungen getroffen und bekannte Schwachstellen beseitigt.
AFK ABI Gerald Sulzer begrüßte ebenfalls alle Anwesenden und berichtete das vom 4. bis 11. August insgesamt 606 Einsätze abgearbeitet wurden. 50 Mann vom KATZUG der Kärntner Feuerwehren standen im Einsatz. Die hervorragende Zusammenarbeit unter den Einsatzorganisationen wurde gelobt und den Bürgermeistern und LR Daniel Fellner für die übernahme der Kosten der Abschnittseinsatzbesprechung gedankt.
Obstlt Johann Schranzer erinnerte sich bei seinen Grußworten auf das Jahr 1967, in welchem das Lavanttal von schweren Unwettern heimgesucht wurde. Unwetter gab es schon immer, aber die Abstände werden leider immer kürzer. Er lobt ebenfalls die hervoragende Zusammenarbeit unter den Einsatzorganisationen. Christian Hafner von der Wasserrettung konnte sich noch auf den Pegelalarm während der Vorbereitungsarbeiten erinnern. Fast zeitgleich wurde die Wasserrettung auch für den Realeinsatz alarmiert. Die ÖWR war mit insgesamt 80 Mann im Einsatz, wobei ständig 30 Mann vor Ort waren. Manfred Ozwirk von der Bergrettung St. Andrä/Lavanttal meint kurz und bündig, dass er stolz sei, auch ein Mitglied dieses kleinen „verrückten“ Haufens zu sein.
Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Wolfgang Weißhaupt bedankte sich ebenfalls für die gute Zusammenarbeit aller Einsatzorganisationen untereinander. Durch die steigenden Einsatzzahlen, steigen auch die Kosten für die Erhaltung der Gerätschaften immer. In den Medien wurde berichtet, dass im Ministerrat mehr Geld für die Blaulichtorgangsiationen, 22 Millionen € jedes Jahr bis 2028 beschlossen wurden. Von den insgesamt beschlossenen 110 Millionen € bekommen die Feuerwehren leider nichts.