Datum: 11. Juli 2024 um 23:00 Uhr
Alarmierungsart: Sirenenalarm, Stiller Alarm
Dauer: 48 Stunden
Einsatzart: Technischer Einsatz 
Einsatzort: Bezirk Wolfsberg


Einsatzbericht:

Die letzten Unwetterereignisse vom 11.7. und 12.7.2024 forderten die Lavanttaler Feuerwehren.
Im ganzen Bezirk waren wieder zahlreiche Einsätze abzuarbeiten, wobei viele Feuerwehren beinahe durchgehend im Einsatz standen.

Große Wassermengen und sturmartige Windböen verursachten Überschwemmungen, Verklausungen und setzten Keller unter Wasser, Bäume blockierten Straßen und beschädigten Gebäude sowie Fahrzeuge, sogar Brandeinsätze waren die Folge. Bäche und Flüsse, darunter auch die Lavant, traten an mehreren Stellen über. Straßen und Wege wurden massiv beschädigt.

Hotspots

Ab Freitag Nacht waren im ganzen Bezirk die Einsatzgebiete verstreut, stark betroffen war der Bereich Hintertheißenegg im Theklagraben, dort musste in der Nacht am Freitag auch eine Personenrettung durchgeführt werden. Schon bei der Zufahrt zu diesem Einsatz kam es für die Einsatzkräfte durch die extrem schnell steigenden Pegel der Lavant und sämtlicher Zubringerbäche zu den ersten Problemen. Teilweise war die Zufahrt nicht mehr möglich bzw. wurden Feuerwehrfahrzeuge durch die Wassermassen eingeschlossen. Die in ihrem Fahrzeug eingeschlossene Person konnte glücklicherweise aus der lebensbedrohlichen Situation befreit werden. 

Vor Ort bot sich folgendes Lagebild: Ein Pritschenwagen wurde vom über die Ufer tretenden Waldensteiner Bach gegen ein Brückengeländer gedrückt, wonach sich im vorderem Bereich des Fahrzeuges eine Verklausung bildete. Eine im Fahrzeug eingeschlossene Person konnte unter schwierigsten Bedingungen von uns gerettet und in Sicherheit gebracht werden.

FF Preitenegg

Weitere Einsatzschwerpunkte waren Marktgemeinde Frantschach – St. Gertraud im Gebiet Kamp und Kamperkogel sowie im Ortskern. In der Stadtgemeinde St. Andrä war der westliche Bereich saualmseitig stark betroffen.

Im Gemeindegebiet Frantschach – St. Gertraud trat der Fraßbach in der Einmündung Lavant über die Ufer, dort kam es zu zahlreichen Überflutungen und Wassereintritte in die Keller, darunter das Gemeindegebäude, auch wurde der Schulhof der MS St. Gertraud schwer in Mitleidenschaft gezogen. Zahlreiche Straßen darunter die L148 und die Kampbachgrabenstraße konnten nicht mehr passiert werden.

Durch einen Blitzschlag kam es im Stadtgebiet von Wolfsberg zu einem Dachstuhlbrand, welcher nur durch einen massiven Einsatz von mehreren Atemschutztrupps gelöscht werden konnte.

In der Stadtgemeinde St. Andrä war der westliche Bereich saualmseitig stark betroffen.

Unsere Feuerwehren waren überörtlich im Einsatz und unterstützten sich gegenseitig. Die Pump- und Aufräumarbeiten verliefen über den ganzen Freitag, ehe diese wieder von einem Unwetter unterbrochen wurden…

Zusammenfassung der geleisteten Einsätze

Am 11.07.2024 wurden im gesamten Bezirk Wolfsberg 20 Einsätze mit 13 Feuerwehren bewältigt.
Aufgegliedert im Oberen Abschnitt 4 Einsätze mit 3 Feuerwehren, im Mittleren Abschnitt 10 Einsätze mit 7 Feuerwehren und im Unteren Abschnitt 6 Einsätze mit 3 Feuerwehren abgearbeitet.

Am 12.07.2024 wurden im gesamten Bezirk Wolfsberg 138 Einsätze mit 30 Feuerwehren (von insgesamt 34 Feuerwehren) bewältigt.
Aufgegliedert im Oberen Abschnitt 20 Einsätze mit 6 Feuerwehren, im Mittleren Abschnitt 53 Einsätze mit 13 Feuerwehren und im Unteren Abschnitt 65 Einsätze mit 11 Feuerwehren abgearbeitet.

Auch am 13.07.2024 wurden im gesamten Bezirk Wolfsberg 17 Einsätze mit 11 Feuerwehren bewältigt.
Aufgegliedert im Oberen Abschnitt 6 Einsätze mit 4 Feuerwehren, im Mittleren Abschnitt 7 Einsätze mit 4 Feuerwehren und im Unteren Abschnitt 4 Einsätze mit 11 Feuerwehren abgearbeitet.

KAT-ZUG V im Einsatz

Da bei einem Sägewerk im Theklagraben vom Unwetter stark betroffen wurde und auch teilweise abgeschnitten ist, wurde vom Abschnittskommandanten des Mittleren Lavanttales Christoph Gerak der Katastrophenhilfszug V angefordert.

©FEST Klagenfurt

Auf Anforderung des Abschnittsfeuerwehrkommandos mittleres Lavanttal formierte sich am Samstag, den 13. Juli, der Halbzug Völkermarkt des KAT-Zugs 5 mit rund 50 Einsatzkräften, um die lokalen Kräfte nach den letzten Unwetterereignissen zu unterstützen und abzulösen. Bei diesen Ereignissen kam es vor allem zu massiven Hochwasserschäden und Vermurungen. 

Die Hauptaufgaben für den KAT-Zug 5 bestanden dabei einen, durch die Überschwemmung betroffenen, Sägewerksbetrieb im Theklagraben, Gemeinde Wolfsberg, von den Schlammmassen zu befreien und notdürftige Übergangs- bzw. Behelfsbrücken zu errichten um die Erreichbarkeit von den betroffenen Gebäuden sicherzustellen.

Mehrere Objekte wurden durch die Wassermassen massiv mit Schlamm, Geröll und Treibholz überschwemmt, verlegt und verschmutzt. Diese konnten vom KAT-Zug 5 mit einiges an schweißtreibender Arbeit befreit werden und erstmals wurde vom KAT-Zug 5, unter Anleitung von geschultem Personal, eine behelfsmäßige Brücke errichtet, um die Gerätschaften und das Personal zu den abgeschnittenen Gebäuden zu bringen und die Schadstellen zu erreichen.

Ebenso einen Überblick zum Schadensausmaß und zu den gesetzten Maßnahmen verschaffte sich neben dem Bezirksfeuerwehrkommandanten aus Völkermarkt, OBR Patrick Skubel, auch Bezirkshauptmann von Völkermarkt, Mag. Gert Klösch sowie die Wildbach- und Lawinenverbauung.

Insgesamt standen bei diesem KAT-Zug Einsatz 52 Feuerwehrleute des KAT-Zugs 5 der Feuerwehren aus dem Bezirk Völkermarkt mit rund 15 Fahrzeugen im Einsatz. 

Auch Landesrat Daniel Fellner war vor Ort und machte sich ein Bild von der verheerenden Lage.

Bericht KAT-Zug 5 – BI Sandro Turk